Autoimmunerkrankungen
Unser Immunsystem als Gatekeeper
Normalerweise schützt uns unser Immunsystem vor Krankheiten, indem es Eindringlinge wie Bakterien, Viren bekämpft und körperfremde Stoffe identifiziert. Wie eine Art Körperpolizei. Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem jedoch gesunde Zellen und Gewebe an, ein folgenschwerer Irrtum! Informationen werden fehlerhaft übermittelt, unser System kann nicht mehr zwischen Eindringlingen und eigenem Körper unterscheiden. Im Ayurveda wie auch in der naturheilkundlichen Therapie wird nach den Ursachen dieser Fehlsteuerung geforscht. Ziel ist es, eine weitere Chronifizierung zu verhindern und bereits bestehende Symptome zu lindern.
Woran erkenne ich eine Autoimmunerkrankung?
Da Autoimmunerkrankungen ganz unterschiedliche Körpergewebe betreffen können, sind die Symptome sehr vielfältig, z.B.:
- Müdigkeit, die trotz ausreichendem Schlaf anhält
- Gelenkschmerzen und -schwellungen, z.B. bei rheumatoider Arthritis
- Hautprobleme wie Ekzeme oder Rötungen, z.B. bei Lupus oder Psoriasis
- Fieber: Leichtes Fieber oder wiederkehrendes Fieber ohne klare Ursache
- Diffuse Muskelschmerzen und -schwäche ohne eindeutige Ursache
- Gewichtsveränderungen, z.B. Gewichtsverlust oder -zunahme ohne erklärliche Ursache, z.B. bei Schilddrüsenerkrankungen wie der Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow
- Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, z.B. bei Morbus Crohn oder Zöliakie
Was können Ursachen für meine Autoimmunerkrankung sein?
Die genaue Ursache ist oft unbekannt, aber genetische Faktoren, Umweltfaktoren oder vergangene Virusinfektionen scheinen eine Schlüsselrolle zu spielen. Im Ayurveda forschen wir nach den individuellen Triggerfaktoren, die das Autoimmungeschehen befeuern. Ein zentrales Konzept ist dabei agni (Verdauungsfeuer) und dhatu agni (Gewebemetabolismus). Ayurveda zielt darauf ab, beides zu optimieren. Bei Autoimmunprozessen spielt weiterhin das Konzept von Ama (Fehlverdauen, toxische Metabolite) und dessen Behandlung eine zentrale Rolle.
Unser Vorgehen:
Diagnose und Behandlung von Autoimmunerkrankungen
1
Anamnese
Wir führen ein ausführliches Erstgespräch, ergänzt durch Zungendiagnose, Pulsdiagnose und die Körperuntersuchung. Wir untersuchen Sie als Mensch ganzheitlich mit unserem ayurvedischen Hintergrund.
2
Ergänzende Diagnostik
Sehen wir Hinweise auf das mögliche Vorliegen einer Autoimmunerkrankung, raten wir zu ergänzender Diagnostik inkl. Blutbild (z.B. Bestimmung spezifischer Antikörper und Entzündungsmarker) sowie ggf. bildgebende Verfahren (Sonographie, MRT). Da wir diese nicht selber in der Praxis durchführen, ist es sinnvoll, bereits vorhandene Unterlagen mitzubringen. Alternativ erarbeiten wir gemeinsam, welche ärztlichen Untersuchungen Sie vornehmen lassen sollten.
3
Ernährung
Ernährung spielt bei Autoimmunerkrankungen eine zentrale Rolle. Ayurvedische Empfehlungen beinhalten eine entzündungshemmende Kost, die reich an frischen Lebensmitteln. Entscheidung sind bei der Auswahl der Nahrungsmittel Ihre Konstitution (prakriti) sowie die Besonderheit der Erkrankung (vikriti).
4
Phytotherapie und Vitalstoffe
Wir nutzen eine Vielzahl von Heilkräutern, die entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften haben. Beispiele sind Kurkuma (Curcuma longa), Guduchi (Tinospora cordifolia), oder Guggulu (Commiphora mukul). Wir ergänzen die Therapie ggf. durch sinnvoll kombinierte Vitalstoffe, wie z.B. Omega 3-Fettsäuren.
5
Stressmangement
Lebensstiländerungen sind bei Autoimmunprozessen oft entscheidend, um gute therapeutische Ergebnisse auch längerfristig zu halten. Techniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen (Pranayama) helfen dabei.
6
Ayurveda & Panchakarma: Reinigung, Regeneration und Umstimmung
Ayurveda Behandlungen und insbesondere Panchakarma-Kuren können bei Autoimmunerkrankungen helfen, die Entzündungsaktivität zu reduzieren, regenerative Prozesse zu fördern und damit eine nachhaltige Verbesserung des Krankheitsgeschehens zu erzeugen.
Wie viel Zeit nimmt die Therapie in Anspruch?
Je nach Beschwerdebild und in Abhängigkeit von der Fähigkeit Ihres Organismus, sich wieder zu regulieren, kann eine Therapie zwischen einigen Wochen und einem Jahr dauern. Wir besprechen beim Ersttermin, wie ein sinnvoller Behandlungsplan aussehen kann.